~ Sagen Sie, wen Sie in der Regierung
nicht haben wollen.

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Das aktuelle Wahlverfahren

Gegenwärtig hat man bei einer Bundestagswahl zwei Stimmen.

Mit der Erststimme wählt man den Abgeordneten des Wahlkreises. Der Kandidat mit den meisten Stimmen zieht direkt in den Bundestag ein (Direktkandidatur). Es können auch Parteilose gewählt werden.

Seine Zweitstimme gibt man einer Partei. Die Zweitstimmen legen die Sitzanteile der Parteien im Bundestag fest.

Kurz und knapp...

Die Drittstimme (rot in der Abbildung) soll von der Zweitstimme abgezogen werden. Auf unserer Webseite können Sie in regelmäßigen Abständen an Wahlsimulationen teilnehmen, die drei Stimmen berücksichtigen.

Ein wenig ausführlicher...

Psychologische Aspekte

Das geflügelte Wort besagt, die wenigsten Menschen wissen wirklich, was sie wollen, doch die meisten wissen sehr genau, was sie nicht wollen. Dass diese Binsenweisheit für die Politik ganz besonders gilt, ist schwer von der Hand zu weisen.

Wo rationale Argumente nicht mehr greifen, kann es schnell unangenehm emotional werden. Immer weitere Teile der großen schweigenden Mehrheit und die Politik leben sich immer weiter auseinander. Das Verhältnis war noch nie von Harmonie geprägt, doch nun schlägt Resignation und Enttäuschung aus verschiedenen Gründen zunehmend in Wut und Verachtung um. Gleichzeitig nimmt die Politikverdrossenheit - von einzelnen Ausnahmen abgesehen - weiter zu.

Warum sollte man unter diesen Vorzeichen eine Partei oder gar einen bestimmten Politiker ernsthaft wollen? So mancher kommt nun ins Fabulieren über die Komplexität des politischen Betriebes und mag mahnen, der Konsens zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in einer Demokratie sei eben nicht so einfach.

Diese Plädoyers ändern jedoch nichts an dem Empfinden der Bevölkerung für dumm verkauft zu werden, das oftmals unter dem Strich bleibt. Nach allen gebrochenen Versprechen und leeren Phrasen, nach allen subjektiv empfundenen Beweisen der Inkompetenz, Arroganz und Realitätsferne der Politik, liegt einem das Bedürfnis zu sagen, welchen Politiker oder welche Partei man ausdrücklich nicht mehr haben will, deutlich näher.

Politische und finanzielle Aspekte

Mit den Drittstimmen soll die Menge der Zweitstimmen reduziert werden. Begründung: Mit der Erststimme werden Direktmandate vergeben, d.h. ein Politiker wird unmittelbar von seinem Wahlkreis in den Bundestag gewählt. Diese unmittelbare Form der Demokratie soll nicht unterminiert werden. Über die Zweitstimmen erhalten hingegen diejenigen Spitzenpolitiker eine Eintrittskarte in den Bundestag, welche die Wählergunst in Ihren Wahlkreisen verloren haben oder nie besaßen. Durch die Verringerung der Stimmen müsste eine Partei sorgfältiger abwägen, wer sie im Bundestag vertreten darf. Dadurch könnte der eine oder andere Unsympath des Polikbetriebes aus dem Bundestag verbannt werden.

Darüber hinaus ist die Parteienfinanzierung an die Zahl der errungenen Stimmen gekoppelt. Der Stimmenabzug durch die Negativstimmen soll finanziell wehtun.

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